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Männerkurs im Kloster

Das Kursprogramm der Abtei Münsterschwarzach könnte vielfältiger nicht sein – und dabei hat es immer eine christliche Grundlage. So auch der Kurs für Männer, der Steinbildhauen mit der Natur verbindet.

Mit den "großen Fragen der Männlichkeit" hat sich Ende Juli ein Kurs im Gästehaus der Abtei Münsterschwarzach auseinandergesetzt. Kursleiter P. Zacharias Heyes OSB und Tilmann Reuter bauten dabei auf zwei Säulen: Steinbildhauen und Natur. Zehn Männer, darunter dreimal Vater und Sohn, gingen über fünf Tage dieser Frage nach. Mit bewusster Klosteranbindung.

"Ein Männerkloster ist für diese Arbeit sehr stimmig", erklärt Tilmann Reuter, der bereits Männerseminare mit Naturverbindung in anderer Umgebung geleitet hat. Für ihn haben sich auch durch die Tätigkeit am Stein neue Aspekte für die eigenen Kurse ergeben. "Im Stein können die Männer ihre Erfahrungen und Gefühle aus der Naturarbeit ausdrücken und manifestieren."

Ein Aspekt, der auch P. Zacharias wichtig ist: "Die Arbeit am Stein ergänzt die Arbeit der Natur und umgekehrt. Die Emotionen, die aufkommen, können ganz archaisch im Stein zum Vorschein kommen." Diese Erfahrung hat er bereits in den vergangenen Jahren in seinen Steinbildhauerkursen gemacht. Nie durfte für ihn dabei aber die christliche Perspektive fehlen. So auch bei diesem Kurs.

"Wir wollen aus christlicher und biblischer Sicht die Frage behandeln, was es heißt, ein Mann zu sein. Die Rolle des Mannes heute ist nicht mehr klar, viele sind auf der Suche", erklärt P. Zacharias. Eine Herausforderung – auch für die Kursleiter. Vorher wisse man nie genau, inwiefern die Teilnehmer sich auf den Kurs einlassen würden und sich mit den eigenen Emotionen auseinandersetzen wollen. In einer reinen Männergruppe, so die Erfahrung, fiele das den meisten leichter. Und in der Klosterumgebung. Schnell seien die Teilnehmer zu ihren eigenen Männlichkeitsfragen gekommen.

Wertvolle Impulse für diese Fragen könne dabei die Benediktsregel geben, sagt P. Zacharias. Oder die Bibel. An einem Abend hat er deshalb anhand der Wüstenerfahrung Jesu erzählt und wie dieser aus den 40 Tagen in der Wüste sowie der konkreten Absage an das Böse seine Berufung gefunden habe. Naturarbeit im biblischen Kontext, wie P. Zacharias es beschreibt: "Durch dieses physische Erleben konnte er in seinem Leben weitergehen." Ein Wunsch, den die Kursleiter auch für ihre Teilnehmer haben. Damit die "großen Fragen der Männlichkeit" individuell beantwortet werden können.